Vor der Osterpause stand am letzten Samstag ein weiteres Auswärtsspiel an – diesmal bei der G2 in Niederkrüchten.

Warum hat der Bericht dieses Mal so lange gebraucht? Es war einfach unmöglich mit den Trainern die notwendigen Hintergrundgespräche zu führen: Ein Trainerherz schlägt für den FC Bayern und das andere Trainerherz für die Eintracht aus Frankfurt….

… derjenige mit dem Bayern Herz war vor und insbesondere nach dem Spiel am Dienstag ausser Stande Fragen zu beantworten und der andere emotional zu aufgeladen in Erwartung des Jahrhundertspiels in Barcelona. Nachdem das Spiel der SGE dann durch war, musste erstmal richtig gefeiert werden und dann Osterbesuche.

Doch nun zum Spiel: Die Vorbereitung am Donnerstag vor dem Spiel wurde diesmal durch den Wettergott etwas beeinflusst: Sturmböen und Trainingsabbruch nach 35 Minuten wegen sintflutartigen Regenfällen – bis dahin hatten unsere tapferen Kicker dem Regen getrotzt, was die Trainer sofort auf ähnliches Fritz Walter Wetter am Spieltag hoffen ließ. Aber dazu später.

Zunächst ein Riesen Lob an die Kicker und die Eltern: Trotz Beginn der Osterferien konnten wir eine kompletter Mannschaft mit 7 Spielern an den Start bringen.

Samstag: die Trainer frohlockten – bei der Abfahrt in Anrath öffnete der Himmel seine Schleusen und somit stand einer erfolgreichen Fortsetzung der Wasserschlacht aus dem Training nichts im Wege. Doch dann überlegte der Wettergott es sich wieder anders (oder aber Niederkrüchten liegt in einer geheimen regenfreien Zone), die Sonne kam heraus und nachdem alle angereist waren konnte es los gehen. Zwischendurch checkten die Trainer noch die Mannschaftsaufstellung des Gegners und siehe da: das erste mal in dieser Saison gegen einen altersmässig vergleichbaren Kader. Dann musste es diesmal doch klappen mit einem ersten Erfolgserlebnis….

… und zielstrebig schritt das Trainerteam in Richtung des bekannten Spielfelds mit 2 Toren um dann vom dortigen Trainer begrüßt zu werden mit den Worten „Seid ihr aus Schiefbahn?“. Jetzt mal im Ernst: Schiefbahn!? Da die Trainer ja nicht gebürtig vom Niederrhein sind und dementsprechend schlecht vertraut mit den lokalen Willicher Stadtteildefinitionen, startete sofort die Diskussion, ob es einen Decknamen für Anrath gibt, der von der Spielleitung festgelegt wurde. Aber nein: Schiefbahn gibt es tatsächlich – also kein Vergleich zu Bielefeld;-) – und die G1 aus Schiefbahn war der richtige Gegner für die G1 aus Niederkrüchten.

Das entließ natürlich unser Trainerteam nicht aus der Verantwortung das richtige Spielfeld zu finden. Mit vielen Fragezeichen auf der Stirn wurden dann 3 (ja: drei!) Spielfelder mit jeweils 4 (ja vier!) Minitoren entdeckt. Ihr könnt Euch die komplette Verwirrung vorstellen wie a) sieben Spieler auf drei Spielfelder verteilt werden sollen und b) wieso 4 Tore pro Spielfeld. War das die neue olympische Sportart TPQG (Three Pitch Quad Goal)?

Unserem Trainerteam war nicht klar, daß sie der neuen Welt gegenüberstanden und das Trainerteam von Niederkrüchten das neue Regelwerk schon anwendet. Der gegnerische Trainer erklärte völlig offen, dass das in allen Spielen seit Beginn des Jahres praktiziert wird und das Feedback der bisherigen Gegner alles umfasste von „Total Genial“ über „Wir haben nicht genügend Geld für 16 (sechzehn!) Minitore“ bis hin zu „Absolute Katastrophe“. Nach kurzer interner Beratung des Trainerteams liessen wir uns auf die neue Herausforderung ein.

Natürlich war das alles andere als leicht unseren Kickern zu erklären, aber mit entsprechender Motivation auch durch die Eltern „Mach das jetzt, dann gibt’s nachher Eis“ konnten die Kids überzeugt werden. Elo zeichnete sich als unser heutiger Kapitän mit der im eigenen stoischen Ruhe aus und überzeugte unsere andern Kicker durch Blickkontakt jetzt einfach los zu legen.

Dankenswerterweise bekamen wir zu unseren 7 Kickern einen Leihspieler (Ben) so dass das Treiben auf den Plätzen mit 4 gegen 4 begonnen werden konnte. Der dritte Platz war wohl als Reserve gedacht …


Dann ging’s los: Vereinbart wurden jeweils 10 Minuten Spielzeit und dann Wechsel der Teams.

Unsere Kicker hatten logischerweise anfangs noch Schwierigkeiten mit dem neuen Format zurecht zu kommen. Da klare Ansagen der Trainer „Lauf mal Richtung Tor mit dem Ball“ sofort mit der Frage „Welches Tor denn, Trainer?“ zurecht retourniert wurden, war es ein etwas ungeordneter Spielaufbau. Hinweis an die Trainer: Taktische Finessen kindgerecht kommunizieren und eigene Unsicherheit die Kids nicht spüren lassen;-). Insgesamt gesehen ging das aber besser als gedacht und so wurden schon im ersten Spieldrittel (oder wie man das auch immer nennen mag) auch von uns Tore erzielt.

Dann kam das zweite Drittel und auch das verlief sehr spannend. Wieder viele Tore und schon fast ein erster Erfolg für unsere Seite. Die dann folgende Pause wurde von einigen unserer Kicker genutzt insbesondere die Drainagekügelchen im Kunstrasen zu sortieren – mal ganz ehrlich, soweit ich das gesehen habe: nicht nur in der Pause;-)

Und dann: Ein Moment der in die Geschichte eingehen wird, Reporter werden auf Euch zu kommen in 2042 (ihr erinnert Euch an die goldene Generation). Ein fulminanter 2:1 Gewinn im letzten Spiel auf Platz 1! Der Jubel war unbeschreiblich – Die Trainer schlugen sofort vor, die Stadt Willich für eine kurzfristige Ausnahmegenehmigung für einen Autokorso mit Sperrung des Kirchplatzes in Anrath zur Siegesfeier zu kontaktieren. Einige verantwortungsbewusste Eltern verstanden es jedoch in einer sehr freundlichen Art das Ereignis einzuordnen und eine solche Siegesfeier auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Fazit: Die neue Welt wird Spaß machen! Ob die großen Tore cooler sind für die Kids müssen wir noch raus finden. Schon mal ein Hinweis an den Materialbeschaffer: Wir brauchen bei diesem Format mindestens 20 (Zwanzig!) der kleinen Tore für den Trainingsbetrieb. Und dann noch ein Wort zum Wettergott: Auf der Heimfahrt hat es geschneit….

Ich wünsche allen frohe Ostern und freue mich schon auf die nächsten Spiele unserer fantastischen G3.

Euer VAG3Insider