In das heutige Auswärtsspiel bei unserem Gastgeber aus Fischeln ging man mit einer ähnlichen Ausgangslage wie eine Woche zuvor ins Spiel gegen den TSV Bockum. Mit einer Niederlage wäre Fischeln auf einen Punkt dran gewesen, mit dem heutigen Sieg jedoch, haben wir unseren Gegner auf 7 Punkte distanziert und zunächst in andere Tabellenregionen verwiesen. 

Zunächst jedoch erwischten wir einen katastrophalen Start. Vor allem auf unserer linken Abwehrseite hatten wir immer wieder Probleme den 11er von Fischeln in den Griff zu bekommen. Viele punktgenaue Diagonalbälle fanden ihren Weg in den Rücken unserer 4er-Kette. Der Besuch in der Eis-Disco am Vorabend war sicherlich auch nicht unbedingt hilfreich für Cem, der allerhand Probleme hatte. Während die Defensive also zu kämpfen hatte, sorgte die Offensive wenigstens ab und an für Entlastung. Unter dem Strich hatte Fischeln jedoch sowohl qualitativ als auch quantitativ besseren Chancen. Nach 15 Minuten hätte es schon 5:3 stehen können; In Summe stand jedoch lediglich ein 1:0 für die Gastgeber zu buche. Nach einer Viertelstunde Tiefschlaf erwachten wir langsam und konnten uns auf die immer gleichen Diagonalbälle einstellen. Nach vorne hatten wir in der Folge noch zwei Mal den Ausgleich auf dem Fuß. Einmal vergab Erijon freistehend vor dem Tor kläglich, das andere Mal konnte er den uneigennützigen Querpass von Tobi nicht mehr erreichen und der Ball trudelte ins Toraus. Nach 35 intensiven Minuten ging es den Leistungen beider Mannschaften entsprechend 1:0 in die Halbzeit, auch wenn deutlich mehr Tore auf beiden Seiten hätten fallen müssen. In Halbzeit Zwei fand man dann endgültig ins Spiel. Statt eines Schrittes zu spät, war man jetzt den Schritt früher am Ball. Nach fünf gespielten Minuten verweigerte der Schiedsrichter einen klaren Handelfmeter für die Viktoria. Auf der anderen Seite hatte man im späteren Spielverlauf jedoch auch Glück, dass man den Handelfmetern nicht gegen sich gepfiffen bekommen hat. Sowas nennt man dann wohl ausgleichende Gerechtigkeit! Zwanzig Minuten vor Schluss, konnten wir dann endlich und verdientermaßen durch Tobi Deutsch zum 1:1 ausgleichen, der nach einer tollen Flanke von Erijon (sogar mit rechts!) perfekt in position gelaufen war und freistehend vor dem Keeper nur noch zu verwerten brauchte. Nur wenige Minuten danach, war Abwehrchef Lukas wieder zur Stelle und drückte den Ball nach einem Freistoß von Moritz am langen Pfosten über die Linie; fast eine Kopie aus der Vorwoche nur, dass diesmal nicht der Kopf sondern der Fuß zum einschieben benutzt wurde. Die stark aufspielende Fischelner Mannschaft musste jetzt Hinten aufmachen und wäre fast noch einmal zum 2:2 gekommen. Bei einem Kuddelmuddel im Anrather 16er war jedoch immer wieder ein Fuß von uns oder eine Hand von Katze Milan im Weg und verhinderte den Ausgleich. Da Fischeln jedoch mit Ausnahme dieser Situation vor allem in Halbzeit Zwei nicht mehr wirklich zwingend vor das Anrather Tor kam, geht der Sieg abschließend vermutlich in Ordnung, der kurz vor Schluss durch Tobi Deutsch nach schönem Doppelpass mit dem eingewechselten Bene Bergk noch um ein Tor zum 3:1 hochgeschraubt wurde. Den heutigen Sieg haben wir nicht geholt weil wir den besseren oder schöneren Fußball gespielt haben, sondern, weil wir allmählich den Kampf angenommen haben und die alten Fußballertugenden „Leidenschaft“, „Einsatz“ und „Wille“ ausgegraben haben. Ein Wichtiger Sieg, der uns Punkt- und Tordifferenzgleich mit Spitzenreiter SuSKrefeld nur auf Grund der weniger geschossenen Tore von Rang 2 winken lässt. Am kommenden Donnerstag schon empfangen wir dann, sicherlich als Außenseiter, den bis zur letzten Woche ungeschlagenen TSV aus Meerbusch auf der heimischen Donkkampfbahn zum Spitzenspiel. Wenn wir dann mit der gleichen Leidenschaft ans Werk gehen, mag aber auch eine Überraschung drin sein. Wir wissen ja bereits aus dem Pokal, dass uns die Flutlichtspiele liegen.